Wir sind im Krieg. In Europa herrscht Krieg, in unserer direkten Nachbarschaft, der Ukraine.

Am 24.02. griff Präsident Putin mit seinen Truppen die Ukraine an. Seither beschießen sie Militärstützpunkte, Städte, nehmen laut Nachrichten Gefangene und schon sind zwischen 100 und 200 Tote zu beklagen.

Politiker aus allen Ländern Europas, die USA und Kanada bis hin zu Japan sprechen ihre Solidarität aus, verurteilen Putins Handeln und setzen jetzt fast stündlich neue Sanktionen gegen Russland und jetzt auch gegen Putin und seinen Außenminister Lawrow aus. Ob diese Sanktionen wirken, steht noch aus. Viele Menschen sind ratlos. Ratlos, in welcher Welt Herr Putin lebt, ratlos, wohin er möchte, wie weit er noch gehen wird, was in seinem Kopf vorgeht. Von manchen wird er als wahnhaft bezeichnet, von anderen realitätsfremd und “in seiner Welt lebend”. Während Putin seinen Alleingang macht, bricht ein riesiger Flüchtlingsstrom von der Ukraine in sämtliche Länder auf, vor allem nach Rumänien und Polen, aber auch Deutschland bereitet sich auf Flüchtlinge vor. Wir wissen ja nicht, wie lange dieser Krieg noch andauert.

Eine große Gefahr ist neben der großen, gut ausgerüsteten russischen Armee und ihrem fanatischen Führer das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobyl. Es wurde von russischem Militär eingenommen, die Mitarbeiter dort angeblich gefangen genommen. Sie nutzen es jetzt als eine Art Basis, wirbeln mit ihren Panzern den radioaktiven Staub auf und wenn es schlimm kommt, dann werden die Lager durch Geschütze getroffen. Dies könnte mittlere bis sehr große Mengen an Radioaktivität freisetzen, sagte heute ein Experte im Fernsehen. Wenn Putin schon jetzt Menschenrechte und -leben egal sind, so wird ihm möglicherweise auch diese Gefahr egal sein.

Die Ukrainer flehen um Hilfe, doch bisher mischt sich Deutschland nicht mit Waffen oder im Krieg direkt ein. Eine Überraschung bot mir heute China, welches - abgesehen von Donald Trump - das Vorgehen Putins zuerst mit Verständnis beantwortet hatte. Jedoch hatte Präsident Xi Jinping Putin wohl auch zu Verhandlungen mit der Ukraine aufgefordert.

Mein ukrainischer Bekannter schrieb mir gestern in der Früh, dass in dem Ort im Osten der Ukraine, in dem seine Familie lebt, bereits russische Panzer eingerollt sind. Inzwischen sehen wir rund um die Uhr Bilder von ukrainischen Bürgern, die sich in Kellern, U-Bahn-Schächten oder -Stationen zum Schutz zusammen rotten, weinen, sich gegenseitig Mut machen oder zur Waffe greifen.

Corona ist fast vergessen. Wir sind im Krieg.