A stade Zeit
25. Dezember 2022, Carolin Brüderle
Es ist Weihnachten.
Die Sonne scheint, der Schnee ist geschmolzen und vielerorts ist es dafür nass und matschig. Die Vögel zwitschern wie im Frühling. In Deutschland flattern neben Weihnachtspost die neuen Strompreise für das kommende Jahr ins Haus. Aktuell liegen diese bei uns um 18 Cent höher als noch im Vorjahr, nämlich bei 45,50 Cent/kWh. Immer noch ist unklar, ob es diesen Winter mancherorts noch zu einem Energie-Blackout kommt. Firmen und Institutionen haben ihre Vorbereitungen zumeist bereits getroffen. Auch Privathaushalte versorgten sich teils mit Notfallgeräten und -ausrüstung.
Blackout - Whiteout
Nicht nur hier sorgen wir uns um einen möglichen Energieengpass - in der weiterhin durch den Krieg stark leidenden Ukraine ist Energieknappheit längst ein alltägliches Phänomen. Russland hatte sich gezielt in den letzten Wochen die ukrainische Infrastruktur zum Ziel gemacht, mit “Erfolg”, könnte man sagen. Doch nicht nur durch fehlende Energie kann es “düster” werden. In den letzten Tagen zog ein besonders heftiger Wintersturm quer durch die USA und sorgte mit sogenannten “Whiteouts” insbesondere um die Großen Seen für komplette Sichteinschränkung draußen.
Bombenzyklon & Bombenalarm
Aufgrund der Heftigkeit dieses Wetterphänomens in den USA wird der Wintersturm auch “Bombenzyklon” genannt. Die Temperaturen fielen teils um 30 Grad und mehr an einem Tag. Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, erfroren auf den Straßen, Autos entgleisten auf völlig verschneiten oder vereisten Fahrbahnen. Flüge wurden gestrichen und natürlich gab es auf vielen Flughäfen entsprechende Menschenstaus.
In der Ukraine gab es landesweit heute Früh wieder Luftalarm, da im naheliegenden Belarus russische Kampfjets von einer Basis aus gestartet waren. Etwas später konnte Kiew Entwarnung geben. Anscheinend hatte es sich nur um eine Übung oder ein Manöver gehandelt.
Der Krieg geht weiter.
Laut Experten handele es sich derzeit um eine Pattsituation. Die russischen Truppen warteten den Nachschub ab. Es fehlte ihnen zudem an Munition. In der Zwischenzeit würde die Ukraine weitere Rückeroberungen an der Front im Osten des Landes versuchen, träfe dort jedoch auf starken Widerstand. Es heißt, die Russen würden versuchen, die Ukrainer über den Winter müde zu machen, sodass sie dann im Frühjahr mithilfe ihres Nachschubs eine neue, erfolgreiche Offensive starten können.
Weltmeister vs. Klebemeister
Nein, die deutsche Fußballnationalmannschaft der Herren verdiente sich bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Katar keinen goldenen Fuß, noch nicht einmal einen Trostpreis. Noch in der Gruppenphase schieden sie aus. Weltmeister wurde, in einem spektakulären Fußballkrimifest gegen den Titelverteidiger Frankreich dann schlussendlich Argentinien mit ihrem Fußballhelden Lionel Messi.
Unsere nachrückende (letzte) Generation jedoch macht gute Anstalten durch ihre Klebeaktionen zum Klebe-(welt-)meister zu werden, wenn sie nicht teils dafür schon in der (Gefängnis-)Anstalt verweilen müssten. Die Aktionisten möchten damit auf den Klimawandel und die drohende Klimakatastrophe hinweisen und aufrütteln. Mehrmals pro Woche sehen wir daher Bilder in den Nachrichten von im Schneidersitz auf Straßen, Flughäfen und vor Gebäude sitzenden jungen Menschen, welche sich mit einer Hand am Boden festgeklebt haben. Nachdem die Behörden bisher weder mit Worten der Vernunft noch des Drohens oder Missbilligens weiter kamen, versuchen sie es nun - nicht erfolglos - mit Trickreichtum: In Stuttgart wollte eine Gruppe der Aktivisten an Heiligabend mit einer Klebeaktion einen Gottesdienst stören. Die Behörden erfuhren davon und verlegten den Gottesdienst kurzerhand einige Stunden nach vorne, sodass die Aktion sprichwörtlich ins “Leere” lief.
China und Corona
Als würde all das noch nicht reichen, sorgt derzeit auch noch die COVID19-Infektionsentwicklung in China für weltweite Sorge. Nachdem China lange Zeit eine sogenannte Null-Covid-Politik verfolgt hatte, legte Staatspräsident Xi Jinping vor einigen Wochen eine moralische Kehrtwende hin und ließ die Coronaregeln lockern. Leider verfügt China nicht über die bei uns eingesetzten, wesentlich effektiveren mRNA-Impfstoffe. Dies führt ganz offensichtlich dazu, dass derzeit eine riesige Coronawelle über China hinweg schwappt, die zu Höchstzahlen an Infektionen und leider auch zu vielen Todesfällen führt. Deren Zahl wird von der Regierung so gut als möglich verschleiert, Nachrichten darüber unterbunden oder schnell gelöscht, sodass nur wenige Berichte überhaupt zu uns dringen.
Es herrscht Unruhe auf der Welt.
Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, der Schnee ist weggetaut und die Vögel zwitschern.