Unruhige Zeiten

Vielleicht ist es nur ein unsinniges Gefühl, aber beim Lesen der Nachrichten kommt es mir immer mehr vor als würden der Menschheit die Zügel aus den Händen gleiten: alles wirkt chaotisch, führungslos, hektisch und planlos, als wisse niemand mehr so recht was der richtige Weg ist.

Wir haben für die Bundestagswahl dieses Jahr keinen einzigen vielversprechenden Kandidaten, der wirkt als könne er dem Land wieder mehr Stabilität geben. Dafür werden die Politiker fast täglich auf mögliche begangene Plagiate oder Fauxpas in den Medien geprüft. Auf der Welt herrschen seit Wochen Naturkatastrophen. Deutschland litt an so vielen Orten unter Fluten und Hochwasser, andere Erdteile brennen aktuell durch die starke Hitze einfach ab. Vor einigen Tagen sagte meine aus der Türkei stammende Nachbarin zu mir: “Es ist so schlimm, mein Land brennt.” Und ich frage mich, wie würde ich es empfinden, wenn ein Großbrand über Teile Deutschlands rollen würde und kaum aufzuhalten wäre. 

In Afghanistan nehmen die Taliban weitere Ortschaften für sich ein, in Deutschland tut dies die Deltavariante des Coronavirus. Inzwischen müssen Reiserückkehrer sich testen lassen und teilweise auch in Quarantäne. Südfrankreich ist bereits wieder Hochrisikogebiet. 

Wir wissen nicht was im Herbst sein wird. Schon seit Wochen wird von der vierten Welle gesprochen, die Zahlen steigen schnell und gleichzeitig diskutiert man über ihren Sinn und ihre Gültigkeit.

Neben all dem geben Sportler und Sportlerinnen aus aller Herren Länder in Tokio bei den Olympischen Spielen ihr bestes und täglich ist von neuen Erfolgen zu lesen.

Hätte mir jemand vor einigen Jahren gesagt, dass wir es ab 2020 mit einer weltweiten Pandemie zu tun haben, dann hätte ich es für einen schlechten Witz gehalten.