Zuversicht & Vorsicht

"Jetzt heben wir die Impfpriorisierung in drei Wochen auf und nun ist es auch wieder nicht recht", sagte Jens Spahn gestern Abend im Interview mit Caren Miosga.

Ja, nach Monaten des Wartens für viele Bürger soll nun bald schon für alle Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen. Oder nicht?   Nein, Geduld brauchen wir weiterhin, meinte Herr Spahn, und er sei zuversichtlich, dass bis zum Sommer alle tatsächlich ihr versprochenes Impfangebot bekommen haben. Daher sei es weiterhin so wichtig, jeden Kontakt mit Vor- und Umsicht zu gestalten.

In anderen Teilen der Welt und leider auch in unseren eigenen Grenzen findet Kontakt hingegen derzeit auch auf radikale und brutale Weise statt. Menschen bekriegen sich. Sie schimpfen aufeinander und hassen einander. Sie wünschen sich gegenseitig den Tod und drohen ihn sich gegenseitig an. Das israelische Militär kämpft gegen die Hamas, wieder einmal. Wieder fliegen Raketen und sterben Zivilisten. Der Hass hetzt Menschen gegeneinander auf, dort wie hier, als wäre er ebenfalls eine Art Virus, das sich verbreitet. Und in Deutschland fallen antisemitische Parolen als wäre Hitler erst gestern noch gewesen.

Ich erinnere mich an vergangenen Winter, in dem eine wütende Meute das Weiße Haus in Washington stürmte und behauptete, dass die Demokratie nur Lug und Betrug sei.

Wir müssen pflegen was wir erhalten wollen.

Positives? Oh ja. Während so manch deutsche Institution weiterhin mit Immunität gegen die Digitalisierung glänzt, zieht das Unternehmen Porsche auf der Zielgeraden vorbei und wirbt im großen Stil mit Homeoffice und Remote Working.

Vielleicht brauchen wir immer Vorbilder, denen wir hinterherlaufen können. Und wer wird das nächste Vor-Bild im Kanzleramt sein? Eine junge Grünenpolitikerin mit dem Namen Baerbock?

Die Zeiten sind stürmisch (das Wetter auch) und es drängt vieles und viele in Richtung Veränderung. So schließe ich für heute mit einem weiteren Zitat von Jens Spahn: "In den nächsten 6 Wochen entscheidet sich wie der Sommer für uns verlaufen wird. Wir brauchen daher Vorsicht und Zuversicht".