Merci

Zu “Freude schöner Götterfunken” trat der auf fünf neue Jahre gewählte französische Präsident Emmanuel Macron heute um kurz nach halb zehn Uhr abends auf die Bühne. “Merci” war sein erstes Wort. Der Dank ist auch bei vielen der unseren Seite groß. Macron wurde in einer Stichwahl wiedergewählt, vor seiner starken Konkurrentin, der rechtsnationalen Marine Le Pen. Für den Moment scheint die EU nun gerettet.

Für einige andere in Europa ist jedoch noch nichts gerettet. Der Krieg in der Ukraine tobt täglich weiter, täglich gibt es Berichte über weitere aufgedeckte Massengräber, mit denen die russischen Soldaten angeblich ihre Morde zu verschleiern suchten. Täglich fallen weiter Schüsse, Bomben, die Zerstörungen sind verheerend. Währenddessen feiert Putin das heilige Osterfest.

Während unser Bundeskanzler Scholz aktuell wieder mit Zögerlichkeit brilliert, geben die USA und andere bereits verstärkte (militärische) Unterstützung an die Ukraine. Trotz des großes Leides, das in diesem vom Krieg geplagten Land herrscht, meint unser CDU-Vorsitzender Herr Merz, dass die Ukrainer aufgrund der hohen Korruption im Land nicht in die EU aufgenommen werden sollten. Auch so kann man Veränderung verhindern. Zum Glück denken nicht alle so.

Was wird sonst noch so passieren…? Es wird weiterhin alles teurer, der Sprit hat sich auf seinem hohen Niveau eingependelt, die Lebensmittel erschrecken mit ihren Preisen an den Kassen. Und trotzdem leben die meisten von uns (noch) ganz gut. Wer allerdings derzeit Öl kaufen muss, muss sehr tief in die Tasche greifen. Auch viele Dienstleistungen sind bereits teurer geworden.

Die Coronazahlen schwanken hin und her in Deutschland und eigentlich weiß keiner mehr so recht, was nun eine Inzidenz von 800 bedeutet. Die Krankenhauseinweisungen scheinen derzeit nicht übermäßig das Gesundheitssystem zu belasten und die Todesfälle ebenfalls nicht komplett aus der Reihe zu fallen. Masken sind nun nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht und in Gesundheitsbereichen, im Supermarkt bzw. Einzelhandel hängt es vom Betreiber ab oder vom Gutdünken der Nutzer. Ich sehe beim Einkaufen inzwischen nur noch etwa 50% der Leute eine Maske tragen, obwohl es doch ein so einfaches und probates Mittel ist gegen diese lästige, unschöne Krankheit. Wir gehen also auf den Sommer zu. Die meisten Veranstaltungen sollen wieder “normal” ablaufen, teils mit, teils ohne Maske. Wie der Herbst wird weiß natürlich noch keiner. Inzwischen ist seit Wochen die Stadt Shanghai mit einer Zero-Covid-Strategie abgeriegelt. Die Menschen sind in einem strengen Lockdown, es wurden ihnen sogar die Lebensmittel und Medikamente bzw. ärztliche Versorgung ans Haus gebracht, da sie nicht aus ihren Wohnungen durften. So langsam wird dies wieder aufgeweicht und bei den Menschen dort zeigt sich Frust und Wut über das eingesperrte Dasein.

Die Ostertage sind vorüber und überall blühen Tulpen, Narzissen, Krokusse und andere Frühlingsboten. Wie jedes Jahr pfeifen die Vögel, bauen ihre Nester oder sind eifrig auf Partnersuche. - Manche Dinge verändern sich nicht.